Moderne Kräuterhexen wissen um die (Heil)Kräfte von Wildkräutern in Kosmetikprodukten und sind heute vor allem mit dem Rührbesen ausgestattet. Denn: Kräuter verleihen nicht nur jedem Gericht die richtige Würze, sondern spielen aufgrund ihrer wertvollen Eigenschaften auch bei der Herstellung von Kosmetik eine wichtige Rolle. So wirken Thymian und Rosmarin beispielsweise anregend und durchblutungsfördernd, Basilikum antibakteriell und entzündungshemmend. Minze erfrischt nicht nur, sondern hilft auch gegen Hautunreinheiten und lindert Juckreiz. Wenn draußen die Temperaturen sinken, machen wir es uns gerne zuhause gemütlich. Langeweile soll dabei aber nicht aufkommen. Du bist auf der Suche nach einem neuen Hobby? Dann probiere es doch mal mit selbstgemachter Kosmetik!
Kein fauler Zauber – wirksame DIY-Kosmetik für gestresste Haut
DIY-Kosmetik („do it yourself“, dt. „Mach es selbst“)-Kosmetik entsteht fast von Zauberhand und liegt zudem total im Trend. Mit nur wenigen Zutaten kannst du günstige Kosmetikartikel herstellen, die in der Regel sehr gut verträglich sind und auf ganz besonders schonende Weise pflegen. Vor allem wenn du ganz genau wissen möchtest, welche Inhaltsstoffe in dein Shampoo, Peeling, etc. hineinkommen (und welche besser nicht), empfiehlt es sich, öfter selbst zu Spachtel, Schüssel und Rührbesen zu greifen. Und das Beste: das hauseigene Rühren und Kochen macht richtig Spaß! Da die Hygiene bei der hauseigenen Kosmetikproduktion das Wichtigste ist, müssen Messbecher, Rührstäbe, Töpfe und andere Utensilien, die du für die Herstellung verwendest, penibel sauber sein. Weil zumeist frische Zutaten und keine Konservierungsstoffe verwendet werden, ist die Lebensdauer von DIY-Produkten generell sehr begrenzt. Da Produkte in Tiegeln durch das Hineingreifen jedoch besonders schnell verunreinigt werden, solltest du deine selbstgemachten Beauty-Schätze besser in Gefäßen mit hygienischem Druckspender aufbewahren. Du hast frische oder getrocknete Kräuter wie Minze, Basilikum oder Thymian zuhause? Na dann ran an die Kräutertöpfe und los geht’s!
Echt rührend: Minze-Gurke-Maske
Was du benötigst:
Frische (Bio)-Minze
2 frische (Bio)-Gurken
Minze wirkt antibakteriell und antiseptisch und wirkt zudem belebend. Gurke sorgt nicht nur für einen Feuchtigkeitskick, sondern wirkt zudem klärend und porenverfeinernd.
Schneide die beiden gut gewaschenen Gurken ganz klein. Du kannst sie auch pürieren oder im Mixer zerkleinern. Da sich vor allem unter der Schale wichtige Vitamine und Mineralstoffe befinden, ist es wichtig, dass du die Gurken nicht schälst.
Zerkleinere die Minzblätter (am schnellsten geht das, wenn du sie mit einem kleinen Mörser vorsichtig zerstößt). Vermische die Gurkenmasse mit etwas Wasser und erhitze sie in einem Topf. Gib eine Handvoll von den zerkleinerten Minzblättern hinzu und verrühre alles sorgfältig. Verteile die abgekühlte, jedoch noch leicht warme Minz-Gurken-Paste auf deinem gereinigten Gesicht. 20–25 Minuten auf der Haut genießen, mit lauwarmen Wasser abspülen, fertig.
Schluss mit der Haarspalterei: Rosmarin–Kastanien-Shampoo
Rosmarin ist aufgrund seiner klärenden und belebenden Eigenschaften ein beliebtes Mittel gegen Akne und unreine Haut. Zudem soll das aromatisch duftende Kraut auch bei Ekzemen, Fußpilz, Cellulite und schlecht heilenden Wunden wirken. Aber Rosmarin kann noch viel mehr: In Shampoos regt es die Durchblutung unserer Kopfhaut an und schenkt uns auf diese Weise glänzendes, seidiges Haar. Mit Kastanien lassen sich im Herbst nicht nur lustige Männchen und andere Herbstdekorationen basteln. Die Rosskastanie, die im Gegensatz zur Esskastanie nicht zu den Buchengewächsen, sondern zu den Seifenbaumgewächsen gehört, bildet aufgrund ihrer antibakteriellen, durchblutungsfördernden und sanft reinigenden Wirkung die perfekte Basis für ein (veganes) DIY-Shampoo. Äpfel duften toll, reinigen das Haar besonders schonend und machen aus störrischen Strähnen glänzende, mächtige Mähnen.
Was du benötigst:
20 Stk. Rosskastanien
1 Rosmarinzweig
2 Äpfel
700ml Wasser
1 EL kaltgepresstes Öl
evtl. Agar Agar oder Apfelpektin
Rosskastanien zerkleinern, den Rosmarinzweig und die Äpfel ganz klein schneiden. Kastanien, Rosmarin und Äpfel in einem großen Topf 30 Minuten köcheln lassen und dann absieben. Anschließend das Apfelpektin oder Agar Agar hinzureiben, bis der Sud eine gelartige Textur bekommt. In ein leeres Shampoo-Fläschchen füllen und gut verschlossen aufbewahren.
Adieu Stress, ahoi Badewanne: Aromatisches Kräuter-Badesalz
Badesalze entspannen, harmonisieren und sind vor allem bei einer Erkältung echte Wohltäter. Fertige Badezusätze sind zwar gut zu riechen, enthalten aber oft viele künstliche Zusatzstoffe, die in unserer Badewanne keinen Platz haben. Ein Bad mit selbstgemachtem Badesalz aus feinem Meersalz und aromatischen Kräutern kann Abhilfe bei Stress, innerer Unruhe, Erkältungen, Rheuma, Gelenkbeschwerden, Muskelschmerzen und vielen anderen Beschwerden schaffen. Vor allem die ätherischen Öle, die durch die Dämpfe eingeatmet oder durch die Haut aufgenommen werden, wirken stresslindernd und heilend. Salz aus dem Toten Meer enthält essentielle Mineralien und Spurenelemente, deren pflegende und regenerierende Wirkung bereits seit dem Altertum bekannt ist. Es fördert nämlich die Durchblutung der Haut, regt zur Bildung neuer Hautzellen an und sorgt für ein klareres Hautbild. Badesalze gibt es wie Sand am Meer. Unser DIY-Badesalz ist nicht nur rein natürlich, sondern ist auch schnell gemacht und nicht nur jetzt zur Weihnachtszeit ein tolles Mitbringsel.
500g Totes Meer Badesalz oder Meersalz
1 EL frische oder getrocknete Kräuter wie z.B. Thymian, Salbei, Majoran
5 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl in Bio-Qualität
Die Kräuter zerkleinern und in eine Schüssel geben. Danach das Salz und das ätherische Öl hinzufügen, alles gut vermischen und anschließend in ein sauberes Schraubglas abfüllen. Achtung: Verwendest du frische Kräuter, muss der Behälter ungefähr eine Woche lang offen stehen bleiben, damit die Feuchtigkeit aus den Kräutern entweichen kann. Bei Trockenkräutern ist das Badesalz sofort verwendbar.